Drehen unter Lebensgefahr: Ein VJ filmt eine Demo in Burma. (Filmszene) |
Sie sind bewaffnet mit einer kleinen Consumer-Kamera. Sie suchen Schutz unter den Demonstranten, wollen so wenig wie möglich auffallen. Und dennoch halten sie voll drauf, zeigen schonungslos wie das Militärregime ihres Landes jegliche Opposition im Land gnadenlos unterdrückt.
Videojournalisten in Burma drehen unter höchster Lebensgefahr. Polizei und Militär machen gezielt Jagd auf sie. Dennoch sind sie oft die einzige Möglichkeit, überhaupt Informationen aus Burma zu liefern. Die Undercover-VJs sind keine gelernte Journalisten, sondern Landsleute, die dort drehen wo ausländische Kamerateams schon längst abgezogen sind.
Über die waghalsige Arbeit der VJs in Burma hat nun der renommierte dänische Regisseur Anders Østergaard eine Dokumentation gedreht. Sie zeigt, mit welchem Einsatz die Videoreporter von Demonstrationen berichten, immer unter Gefahr, verhaftet, gefoltert oder getötet zu werden. Nicht wenige fallen dem Kugelhagel in den Straßen von Rangun zum Opfer. Das Material wird nach Europa geschmuggelt und dann via Satellit im Land ausgestrahlt. Zudem wird es internationalen Medien zur Verfügung gestellt.
Østergaard stellt in seinem Film "BURMA VJ" mehrere dieser Mitschnitte sorgfältig zusammen und gibt so einen Einblick in das gefährliche Leben der Videoreporter aus Burma. Zum Beispiel über den 27-jährigen Joshua, der über über die Propaganda der Militärregierung berichtet. Die Dokumentation zeigt dabei die dramatischen Tage im September 2007, als die buddhistischen Mönche des Landes auf die Straße gehen.
Inzwischen hat der Film beim Sundance Film Festival 2009 den World Cinema Documentary Editing Award geholt. Auch beim "Cinema for peace" während der Berlinale 2009 lief die Doku. In Deutschland gibt es bis jetzt wohl keinen Verleih, der den Film auch hier zugänglich macht. Dafür ist der Film in voller Länge auf Youtube zu sehen.
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